Bis Ende der 1990er Jahre gab es viele Sirenen auf den Deutschen Häuserdächern. Diese dienten dem Zivilschutz und sollten einen möglichst großen Teil der Bevölkerung vor drohenden Gefahren warnen. Nach der Wiedervereinigung und dem Ende des kalten Krieges erschien es dann unnötig die Bevölkerung über Sirenen alarmieren zu müssen. Defekte Sirenen wurden in der Folge nicht mehr repariert und mancherorts erfolgte sogar der komplette der Rückbau der Warneinrichtung.
Obwohl die Technik heute veraltet anmuten mag, hat sie ihre Funktion auch in der Gegenwart nicht verloren. Als sich vor einigen Jahren bei der Firma Kraft-Food in Fallingbostel ein Gefahrgutunfall ereignete und sich eine vermeintlich giftige Wolke ausbreitete, wurde der Sirenenalarm ausgelöst. Obwohl dieser Fall zuvor nie geübt worden war, verhielt sich die Bevölkerung damals absolut richtig und informierte sich über das Radio oder das Internet über die aktuellen Geschehnisse. So konnten damals die wichtigen Warnmeldungen und Hinweise schnell an die Bevölkerung transportiert werden.
Auf Grund dieses Ereignisses fiel auch in unserer Samtgemeinde die Entscheidung die Sirenen in ihrer Funktion zu erhalten. Durch die Entscheidung, dass die Sirenen aktiv bleiben sollen, gibt es seit 2016 wieder Übungsalarme. Dieser findet jeweils am ersten Samstag im Monat um 12.00 Uhr statt. Die lange Zeit defekte Sirenen auf dem Dach des Molkerei-Verwaltungsgebäudes bei uns im Ort wurde im vergangenen Jahr repariert und verrichtet seitdem ebenfalls wieder Ihren Dienst.
Während des Probealarms ertönt ein 12-sekündiger Warnton. Bei einem scharfen Alarm mit einer tatsächlich drohenden Gefahr ertönt ein dauerhafter Heulton von etwa einer Minute. Ursache eines solchen Alarms kann beispielsweise ein Gefahrgutunfall oder ein größerer Brand mit extremer Rauchentwicklung in bewohnten Gebieten sein.
Außerdem wird die Sirene auch bei einem Vollalarm unserer Ortsfeuerwehr ausgelöst. Im Falle eines solchen Alarms ertönt ein einminütiger Intervall von je 12 Sekunden Warnton und 12 Sekunden Pause.
Kurz zusammengefasst heißt das:
- Jeden ersten Samstag im Monat erfolgt um 12.00 Uhr ein kurzer Probealarm
- Ein einminütiger Intervall von je 12 Sekunden Alarm und Pause im Wechsel bedeutet „Ihre Feuerwehr ist im Einsatz.
- Ein einminütiger Daueralarmton weist auf eine Gefahr hin.
Wenn solch ein „Gefahrenalarm“ ausgelöst wird, sind alle Fenster zu schließen, das Radio einzuschalten und auf Durchsagen zu achten. Die Bevölkerung wird darüber informiert, was passiert ist und welchen Bereich dies betrifft. Zudem wird mitgeteilt, wie man sich ggf. vor dieser Gefahr schützen kann. Rufen Sie jedoch nicht die Notrufnummern 112 oder 110 an um sich zu informieren, diese Rufnummern sind nur für tatsächliche Notfälle zu nutzen. In keinem Falle ist der Sirenenalarm ein Grund zur Panik!
Weitere Maßnahmen:
Die nachfolgenden Verhaltensweisen sind in einem „Gefahrenalarm“ fast immer richtig und sollten daher nach Möglichkeit beachtet werden. Wenn das Sirenensignal ertönt, sollten Sie:
- Das Radio einschalten und auf Durchsagen achten.
- Fenster und Türen schließen.
- Lüftungs- und Klimaanlagen ausschalten.
- Nachbarn und ggf. Passanten verständigen.
- Kinder ins Haus holen.
- Behinderten und alten Menschen helfen.
- Ggf. Passanten Schutz bieten.
- Elektrogeräte ausschalten (Ausnahme ein Radio).
- Auf Lautsprecherdurchsagen achten; Anweisungen von Polizei oder Feuerwehr befolgen.
- Telefonverbindungen zu Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Behörden nicht durch Rückfragen blockieren.
- Bei Beeinträchtigungen durch Rauch oder Gase nasse Tücher vor Mund und Nase halten. Bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen Kontakt mit Hausarzt oder dem ärztlichen Notdienst aufnehmen.
- Das Haus nicht verlassen. Es bietet mehr Schutz und Sicherheit als eine Flucht.
Falls man unterwegs ist:
- Dem betroffenen Gebiet fernbleiben oder es verlassen (falls möglich).
- Autofenster schließen.
- Lüftung und Heizung abstellen.
- Falls möglich ein Gebäude aufsuchen.
ENTWARNUNG wird über Radio und eventuell zusätzlich über Lautsprecher gegeben.
Warum wird die Feuerwehr über die Sirene alarmiert?
Im Landkreis Rotenburg werden Ortsfeuerwehren bei großen Einsätzen zusätzlich über die Sirenen alarmiert, um alle Feuerwehrleute über einen Einsatz zu informieren. Daher sieht die Standardprogrammierung der Sirenen eine Auslösung bei einem Vollalarm der Ortsfeuerwehr vor.
Übrigens - die Reaktivierung der Sirenen liegt bundesweit wieder im Trend. In vielen Städten werden die Sirenen wieder aktiviert, ausschließlich um die Bevölkerung schnell warnen zu können.